Weshalb die Australier überhaupt Türen in die Vorderseite ihrer Häuser bauen, ist eine philosophische Frage, die bis heute nicht geklärt werden konnte. Wer benutzt denn schon die Haustüre, wenn der Hintereingang doch gleich um die Ecke ist. Dies führt zu einer weiteren interessanten Frage: Warum wird vor allem der Hintereingang benützt, wenn dieser doch schwieriger zu erreichen ist, als der Vordereingang. Ich habe da so meine Theorien:

  1. Australier sind sehr casual, easy going. Das benützen des Vordereingangs wäre etwas zu konservativ.
  2. Viele Vordertüren führen direkt ins Wohnzimmer. Durch das Benützen des Hintereingangs, verschont man den Teppich und macht nur den Plattenboden in der Küche schmutzig.
  3. Australier sind in der Regel nicht oft zu Fuss unterwegs. Das Benützen der Hintertür lässt sie immerhin 10 Schritte mehr gehen.

Die Vordertüre muss aber doch einen Zweck haben. Dazu habe ich die folgenden Theorien:

  1. Australier sind ein soziales Volk. Ein Haus ohne Vordertür würde wenig einladend wirken.
  2. Das Baugewerbe muss unterstützt werden.
  3. Nur ein Ein- resp. Ausgang würde die Australier zu fest einschränken.
  4. Besucher lassen sich schnell unterscheiden. Freunde klopfen nicht an der Vordertür, also muss es ein Vertreter oder ein Zeuge Jehovas sein.

Dass die Vordertüren tatsächlich nicht oft benützt werden, merkte ich, als ich das Haus von Freunden – das ich selbstverständlich durch den Hintereingang betreten hatte – durch den Vorderausgang verliess. Ich machte mir noch keine Gedanken, als ich Spinnfäden auf meiner Stirn fühlte, schliesslich passiert das oft in der Schweiz. Doch dann sah ich im Augenwinkel zwei squashballgrosse, schwarze Kugeln wegspicken. Seither benütze ich nur noch Hintertüren!