Die Welt steht jeweils tatsächlich nicht still während meiner Abwesenheit. Eine schmerzliche Erkenntnis für meinen Narzissmus – für die Welt aber wahrscheinlich von Vorteil!
Bewusst wurde mir dies, nachdem ich nach fast zweijähriger Pause wieder bei meiner alten Firma zu arbeiten angefangen hatte.
Ich ging in den Denner um die Ecke und… fand mich nicht mehr zurecht. Viel grösser und – eigentlich – viel übersichtlicher! Trotzdem verlief ich mich zuerst drei Mal, bis ich endlich an das heiss ersehnte Schokoladenregal kam. Dazu muss ich sagen, dass Denner bis vor zwei Jahren eigentlich nur dank der unstillbaren Süssigkeitsgelüste von Tina, meiner damaligen Arbeitskollegin, und mir überlebt hatte. Damals hätte ich dieses Regal im Schlaf gefunden. Diesmal blieb mir nur mein Instinkt: Wie die Kamele das Wasser in der Wüste, finde ich nämlich die Süssigkeiten in einem Supermarkt. Auch die Suppen und viele weitere Produkte waren anders als damals und schon gar nicht am selben Ort wie früher.
Trotz all dieser Umstellungen stellte ich an der Kasse freudig fest, dass sich ein Laden zwar ändern kann, dessen Besucher dies aber niemals tun. So zauberte das laute Schnauben des Kunden hinter mir – gekoppelt mit einem demonstrativen Trennbarren-auf-das-Fliessband-Knallen (ich hatte wieder einmal rücksichtslos vergessen, meine Pflichten zu erfüllen) – ein seeliges Grinsen auf mein Gesicht.
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